Der "Stadtgeschichtliche Lehrpfad"
1. Rathaus
Markt 1
Das heutige Rathaus wurde nach den verheerenden Stadtbrändten 1636, 1706 und 1790 nach Plänen des Strumpfwarenverlegers Christian Heinrich Schopper/Zeulenroda, von 1825 bis 1827 im klassizistischen Stil neu errichtet. Den Turm krönt die Figur der Göttin Themis, von den Zeulenroda-Triebesern kurz und liebevoll als "Gette" bezeichnet.
2. Altes Rathaus
Schuhgasse 2
Das "Alte Rathaus" wurde 1745 durch die Stadt angekauft und diente nach 1790 bis 1827 als Rathaus, bis 1827/28 auch als Ratskeller. Danach wurde das Gebäude für verschiedene Zwecke genutzt, so z.B. von 1827 bis 1904 als Schule, 1905 als Polizei, außerdem beherbergte es von 1903 bis 1927 das Museum. Das Stadtwappen als Schlusss-Stein des Torbogens stammt aus dem 1567 erbauten Rathaus und wurde von einem Geraer Steinmetz angefertigt.
3. Kommunhaus
Schuhgasse 7
Das Kommunhaus wurde um 1789 von der Stadt angekauft und war im 19. Jahrhundert Wohnung des Stadtpolizisten und städtisches Arrestlokal (Büttelei). Nach Revolutionsjahren 1848/49 nahm der, von der wiedererstarken Reaktion wegen demagogischer Umtriebe eingesperrte Arzt Dr. Brockmann, ein Führer der hiesigen Demokratie, in diesem Gefängnis Gift und starb an den Folgen seiner Handlung am 06. November 1855.
4. Schiller-Gymnasium - Haus 2
Dr.-Gebler-Platz 7
Das Gebäude wurde 1850 der Stadt zu Schulzwecken gestiftet und wird seitdem als Schulgelände genutzt. Es wurde mehrmals den Anforderungen entsprechend umgebaut und modernisiert.
5. Alt-Zeulenrodaer Malerwinkel
Lohweg 2-4
Häuser mit Mansardengeschossen waren die große Mode dieser Jahre in der Stadt, als sie nach dem Brand von 1790 wieder aufgebaut wurde. Außer dem Haus Nr. 2 im "Malerwinkel" befinden sich auch in anderen Straßen der alten Innenstadt ähnliche Häsuer.
6. Handelshaus
Markt 7/8
Das Gebäude wurde nach dem Stadtbrand von 1790 für das Handelshaus Ganzesaug neu errichtet. Von 1832-1850 waren darin das Stadtvogteigericht, später (1868 bis 1952) das Amtsgericht Zeulenroda. Heute befindet sich in dem Gebäude u. a. die Stadtbibliothek sowie Fachdienste der Stadtverwaltung Zeulenroda-Triebes.
7. Haus
Goetheallee 1
Dieses Haus wurde nach dem Stadtbrand 1790 für den Zeughändler Gernert errichtet und war ab 1824 im Besitz der Strumpfwarenhandlung bzw.-fabrik C. F. Krocker und Sohn. Die Bauweise mit dem Mansardendach ist noch an einigen Häusern der Dr.-Gebler-Straße und der Scheunengasse zu sehen.
8. Gewerkschaftshaus
Dr.-Gebler-Straße 9
Drons Bierhaus. In diesem Haus wurde am 1. Mai 1871 die Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins gegründet. Damit hatte die erste Organisation der Deutschen Sozialdemokratie in Zeulenroda ihre Arbeit aufgenommen. 1906 ging das Gasthaus in den Besitz des Vereins "Gewerkschaftshaus" über und war bis 1933 Sitz des Gewerkschaftskartells und Tagungsort des Sozialdemokratischen Vereins.
9. Stadthöhler
Greizer Straße 17
Der Stadthöhler besitzt außergewöhnliche ausgedehnte, bergstollenähnliche Höhlergänge, die bis 1890 von brauberechtigten Bürgern als Bierkeller genutzt wurden. In der Bierstube des Stadthöhlers, die am Ausgang der Höhlergänge lag, wurden die gekühlten Lagerbiere verzapft. 1906 brannte der alte Stadthöhler ab. Die Höhlergänge sind erhalten geblieben und stehen unter Denkmalschutz.
10. Apothekerreihe = alter Dorfumgang
zwischen Greizer Straße 9 und 11
Wie früher Gehöften und Gärten um manches Dorf unserer Heimat sogenannte "Hinterwege" führten, so hatte auch unsere Siedlung ihre Hinterwege, auf denen man "hinterweg" ums Dorf gehen konnte. Mit den beiden Apothekerreihen, die jetzt dem Verkehr entzogen sind, ist ein Teil dieses uralten Pfades erhalten geblieben. Er war ein Teil der örtlichen Begrenzung der ersten Dorfanlage. Der westliche Hinterweg ist in den beiden Gartenreihen auch noch zu erkennen. Nach 1350 wuchs das Dorf infolge seiner damals günstigen Verkehrslage über diese alten Begrenzungen hinaus, im Osten bis an die Untere Buchenreihe und Bendenreihe, mit denen sich nun neue Hinterwege herausbildeten, über die sich aber die Stadt in späterer Zeit abermals hinausstreckte.
11. Haus
Kirchstraße 8/Ecke Greizer Straße
Zeulenroda gehörte bis zum Jahre 1500 zur Herrschaft Schleiz. Damals stand an dieser Stelle das Schleizer Amtshaus, das wahrscheinlich von 1438 (Stadterhebung) bis 1566 als Rathaus diente. Nach dem ersten Stadtbrand 1566 wurde hier ein Gasthof errichtet.
12. Kirche "Zur Heiligen Dreieinigkeit"
Kirchstraße
Das Kirchengebäude wurde nach der Zerstörung durch den Stadtbrand von 1790 in den Jahren 1819/20 nach Plänen von Bauinspektor Taubert aus Schleiz und unter Beteiligung von Strumpfwarenverleger Christian Heinrich Schopper aus Zeulenroda neu errichtet. Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgten Erneuerungen. 1920 wurden neue Glocken angebracht und 1925 die neue Orgel von der Fa. Gebrüder Jehnlich/Dresden eingebaut. Am 20. Dezember 2004 begannen die umfassenden Baumaßnahmen zur Sanierung des Innenraumes. So wurde der Terrazzofußboden komplett erneuert, neue Kirchenbänke angeschafft und die Fenster aufgearbeitet. Weiterhin fanden umfassende Elektro- und Malerarbeiten statt. Am 18. September 2005 fand die feierliche Weihe der Jehmlich Orgel, die von der gleichnamigen Firma restauriert wurde stat. Im Herbst 2005 wurde die Sanierung der Außenfassade mit einem klassizistischen Anstrich, einschließlich des Turmes abgeschlossen. 2006 erfolgte die Einweihung des Freskos "Apostel und Gemeinde" das vom Altenburger Künstler Tilman Kuhrt als Auftragswerk für die Kirche geschaffen wurde.
13. Kirche "Zum Heiligen Kreuz"
Am Friedhof
Diese Kirche ist an Stelle einer alten kleinen Straßenkapelle im Wald, die schon vor der Gründung des Dorfes Ulenrode hier gestanden hatte, errichtet worden. 1756 musste sie wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Die neuerbaute Kirche brannte aus und wurde erst 1884/85 von der Kirchgemeinde wieder aufgebaut.
14. Hospital
Pausaer Straße 1
Ehemaliges Hospital der Stadt. Es war schon 1736 an dieser Stelle der Pausaer Straße nachweisbar, fiel aber dem großen Brand von 1818 zum Opfer. 1840 wurde der heute als Wohnhaus genutzte Neubau seiner damaligen Bestimmung als Hospital und Armenhaus übergeben.
15. Haus
Buche 14
Das Haus Buche 14 ist das älteste erhaltene Haus unserer Stadt. Es wurde um 1620 erbaut und von 1654 bis 1689 als Diakonat genutzt.
16. Weidaisches Torhaus
Greizer Straße 23
An dieser Stelle stand bis zum Stadtbrand von 1790 das Weidaische Torhaus, das die Stadt nach Osten hin abschloß. Jedoch entstand schon um 1450 vor der Stadt ein Teil der äußeren Straße, die "Greizer Vorstadt". Möglicherweise sind es die Bewohner der damals zur Wüstung gewordenen Kleinsiedlung Meinersdorf gewesen, die sich hier ansiedelten.
17. Krockers Gartenhaus
Schleizer Straße 35
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts legten sich die Handelsherren Gantzesaug und Krocker an dieser Stelle der Schleizer Landstraße, die damals noch unbebaut war, parkähnliche Gärten an, die sich bis an das Gelände jenseits der heutigen Goethestra0e ausdehnte. Sie bauten sich in diese Gärten Sommerhäuse. Das Haus Nr. 35 wurde 1785 im Stil des französischen Baumeisters Julius Mansard gebaut. Es blieb wegen seiner abseitigen Lage im Stadtbrand von 1790 verschont. Nach seinem Vorbild wurden nach dem Brand auch viele Häuser der Innenstadt im Mansardenstol errichtet.
18. Haus
Untere Neustadt 1
Die "Neustadt" wurde 1755 auf Veranlassung des Bürgermeisters Harnisch angelegt. Infolge des Aufblühens des Strumpfwirkerhandwerkes in Zeulenroda war damals der Wohnraum außerordentlich knapp geworden, sodass die Stadt unbedingt erweitert werden musste. Als erstes Haus an der in "egaler Linie formierten" Straße entstand das Haus Nr. 20.
19. Machts Farbe
Kleinwolschendorfer Straße 41
Ehemalige "Machts Farbe". Dieses Gebäude wurde als Woll- und Baumwollfärberei von Wilhelm Macht 1839 errichtet. Es gehörte mit den zu den ersten Industriegebäuden der Stadt und ist zum größten Teil noch in seiner ursprünglichen Bauart erhalten.
20. Schützenhaus
Kleinwolschendorfer Straße
Das alte Schützenhaus, auch Schießhaus genannt, wurde 1783 auf der Dölzenleite angelegt. Die Gaststätte ist wiederholt erweitert worden. In diesem Saalgebäude, das 1852 von Joh. Chr. Friedrich Reichmann erbaut wurde, fand im Jahr 1890 die erste Maifeuer der Zeulenrodaer Sozialdemokratie statt. Auch in den folgenden Jahren wurden im Schießhaussaal oft grobe proletarische Massenkundgebungen und Arbeiterfeste veranstaltete. Seit 1945 ist der Gaststättenbetrieb eingestellt.
Heute befindet sich das Soziokulturelle Jugendzentrum "Schießhaus" in den Räumlichkeiten und bietet mit Sportmöglichkeiten und regelmäßigen Live-Musik Veranstaltungen ein breites Spektrum in der Jugendarbeit an.
21. Alte Bleiche
Bleichenweg 23
Dieses Haus wurde 1730 von Johann Gantzesaug als eines der ältesten Gewerbegebäude in Zeulenroda gebaut. Es diente Anfangs des 19. Jahrhunderts als Strumpfbleiche, Färberei und Apparaturanstalt. Als eines der wenigen Häuser unserer Stadt, die aus dem 18. Jahrhundert erhalten sind, steht es unter Denkmalschutz.
22. Städtisches Museum
Aumaische Straße 30
Der Zeulenrodaer Strumpfwarenfabrikant Ferdinand Schopper erwarb einen Teil des Grundstücks der Kunstmalerfamilie Grünler und ließ hier im Jahre 1889 sein Wohnhaus errichten. 1919 wurde das Gebäude durch die Stadt aufgekauft. Seit 1927 beheimatet es das Städtische Museum.
23. Eckardts Windmühle
Von den fünf Windmühlen, die einst als Wahrzeichen die "Stadt auf der Höhe" umstanden haben, war die von C. F. Hänold 1865 im Flurteil Stöckigt erbaute Mühle die einzige, die einen steinernen Mühlenturm besaß. Diese massive Bauweise hat sie vor den völligen Abbruch geschützt. In den 1880er Jahren fielen Ihre Flügel einem Unwetter zum Opfer. Der Mühlenturm steht unter Denkmalschutz.
24. Haardtmühle
Untere Haardt
Ältester Gewerbebetrieb unserer Stadt, wahrscheinlich schon im 13. Jahrhundert bei der Gründung der Siedlung Ulenrode entstanden. 1766 -1767 nach einem Brand neu aufgebaut. Der Mühlenbetrieb ist jetzt stillgelegt.
25. Alter Gasthof
Märien Nr. 31
Das Haus wurde 1740 an der heutigen "Herrengasse" erbaut und anschließend als Gasthof eingerichtet. 1843 wurde dieser Gasthof erstmalig als "Grüner Baum" erwähnt. 1848 wurde der Gasthof "Zum grünen Baum" in einem Neubau an der Pöllwitzer Straße verlegt, wo er sich heute noch befindet.
26. Zorns Häuschen
Rabensleite
Der Südhang der Rabensleite war an dieser Stelle um 1700 mit Weinstöcken bepflanzt und heißt daher heute noch in unseren Flurregistern "Der Weinberg". Ob das Häuschen schon damals als Weinberghaus ausgebaut worden ist, konnte noch nicht festgestellt werden. Die Art seiner Bauweise erinnert doch sehr an die Weinberghäsuer der Gegend an der Saale und Unstrut bei Nauenburg und Freyburg. Das Haus steht unter Denkmalschutz.
Information
Städtisches Museum Zeulenroda
Aumaische Straße 30
07937 Zeulenroda-Triebes
036628 64135
036628 64136
E-Mail schreiben
Öffnungszeiten:
Montag und Dienstag geschlossen
Mittwoch: 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Donnerstag: 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Freitag: 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Samstag, Sonn- und Feiertags: 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr