Breitbandausbau Zeulenroda-Triebes
Breitbandausbau Zeulenroda-Triebes / Ausgangssituation:
Zeulenroda-Triebes als Projektführende, befindet sich in Kooperationsgemeinschaft mit Weißendorf (Projektgebiet). Zeulenroda-Triebes befindet sich im Südosten von Thüringen im Landkreis Greiz, unweit der Landesgrenze zum Freistaat Sachsen im Thüringer Schiefergebirge. Südlich liegt der Pöllwitzer Wald und westlich die Talsperre Zeulenroda. Wegen ihrer geografischen Lage hat Zeulenroda den Beinamen Stadt auf der Höhe. Zeulenroda ist ein Stadtteil von Zeulenroda-Triebes. Am 1. Februar 2006 wurde die Stadt Triebes in die Stadt Zeulenroda eingegliedert. Im Zuge dieser Städtefusion wurde der Stadtname in Zeulenroda-Triebes geändert. Zeulenroda-Triebes ist Schwerpunkt für Industrie- und Gewerbeansiedlung in der Region. Mit den politischen und wirtschaftlichen Umstrukturierungen siedelten sich, auf den bereits bestehenden großen Gewerbe- und Industrieflächen, neue Großunternehmen und produzierendes Gewerbe an. Vordergründig wurde bisher für die Breitbandversorgung auf den Eigenwirtschaftlichen Ausbau der Telekommunikationsunternehmen gesetzt und gegebenenfalls mit Hilfe von Fördermaßnahmen des Bundes und des Landes begleitet. Dabei sind lediglich die Zentren der Wohn- und Gewerbegebiete in die zeitgemäße Bandbreitenversorgung gekommen. Mit der jetzigen Fördermaßnahme des Bundes zum Ausbau nach NGA-Richtlinie, soll die Bereitstellung von Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s flächendeckend zu 100%, auch in den wenig erschlossenen Randgebieten sowie Touristischen Zentren, ermöglicht werden. Um das Ausbaugebiet zu ermitteln, wurde im Projektgebiet im November/ Dezember 2016 ein Markterkundungsverfahren durchgeführt. Die Auswertung hat ergeben, dass eine qualitativ hochwertige Breitbandversorgung größer 30 Mbit/s für 1.485 von möglichen 12.515 Anschlussnehmern im Projektgebiet nicht gewährleistet ist, damit 12% des Projektgebietes als unterversorgt gelten. 88% erhalten derzeit Bandbreiten zwischen 30 – 50 Mbit/s. Diese Unterversorgung wird, nach Auswertung des Markterkundungsverfahrens, auch nicht innerhalb von drei Jahren durch private Unternehmen eigenwirtschaftlich beseitigt werden. 11.030 als versorgt geltende Anschlüsse >30 Mbit/s, inklusive Derer welche sich im Hvt- Nahbereich der Telekom befinden, wurden aus den folgenden Berechnungsangaben herausgenommen und sind nicht mehr Gegenstand des Förderantrages. Die sich nach Auswertung des Markterkundungsverfahrens ergebenden sogenannten „weißen“ Flecken 1.485 Anschlüsse, stellen das Ausbaugebiet zum Antrag auf Erteilung einer Zuwendung dar. Die Aufgliederungen, nach versorgten Anschlüssen unterschieden in private, gewerbliche und institutionelle Nachfrager, sind im FMA unter Punkt 2) „Angaben zur Versorgung“ ausgewiesen. Auf Grund der Vorgabe der Projektführenden, dass 1 Gbit/s symmetrisch den Anschlüssen für Gewerbetreibende und institutionelle Nachfrager zur Verfügung stehen sollen, ist der Ausbau des Netzes als FTTB Netz erforderlich. Werden im laufenden Förderverfahren, bis vor Baubeginn im ermittelten Ausbaugebiet, noch rechtlich verbindliche Eigenausbauerklärungen wirksam, finden die betroffenen Anschlüsse Berücksichtigung und werden in Anzahl aus dem Ausbaugebiet entfernt. Dies wird als Maßnahme nach NGARichtlinie und im Interesse an einem Kosteneffizienten Ausbau im Projektgebiet überprüft und vorgenommen. Durch weitere Ausbauten bis 2020 in Eigenwirtschaftlichkeit wurde die Anzahl der unterversorgten HH auf 1047, Gewerbe 137 ,iNF 4 und Schulen 12 reduziert.
Am 31.07.2017 wurde der erste Zuwendungsbescheid durch den Projektträger des Bundes (atene KOM) der Stadt Zeulenroda-Triebes übergeben, am 18.10.2018 folgte der vorläufige Bescheid für die Landesfördermittel durch die Thüringer Aufbaubank. Die Stadt Zeulenroda-Triebes forderte von 05.12.2018 bis 04.01.2019 interessierte Telekommunikationsunternehmen zur Abgabe eines Ausschreibungsangebotes zur Vergabe einer Dienstleistungskonzession, zur Herstellung einer flächendeckenden Breitbandversorgung im Verwaltungsgebiet auf. Abgabefrist war zunächst der 19.12.2018
Die Thüringer Netkom reichte Ihr Ausschreibungsangebot am 27.11.2019 ein. Der endgültige Zuwendungsbescheid der Thüringer Aufbaubank erhielt die Stadt am 25.11.2020.
FTTB-Technologie für Randgebiete und Gewerbeflächen
Durch die Förderung wird vor allem den wenig erschlossenen Randgebieten sowie unterversorgten Industrie- und Gewerbeflächen ein Anschluss an die gigabitfähige Infrastruktur mit FTTB-Technologie ermöglicht. Mit „Fiber to the Building“ (FTTB) werden Glasfaserkabel bis hin zu den Gebäuden verlegt. Der Ausbau erfolgt im Wirtschaftlichkeitslückenmodell – wobei die Kommune durch Bundes- und Landesförderung ein Telekommunikationsunternehmen beim Ausbau von Breitbandnetzen in ansonsten unwirtschaftlichen Regionen unterstützt.
Der Konzessionsvertrag zur Herstellung einer flächendeckenden Breitbandversorgung, wurde am 16.02.2021 zwischen der Stadt Zeulenroda-Triebes und der Thüringer Netkom GmbH unterzeichnet. Kurz darauf begann die Thüringer Netkom mit der Ausführungsplanung und der dazugehörigen Genehmigungsplanung. Der Spatenstich und der damit verbundene Baubeginn folgten am 26.10.2021.
Abschluss der Arbeiten / das Lichterfest
Mit einem symbolischen Lichtfest ist die Glasfasererschließung für die ostthüringische Stadt Zeulenroda-Triebes (Lkr. Greiz) erfolgreich abgeschlossen worden. Die Thüringer Netkom hatte auf Basis eines Ausbauvertrages seit 2021 rund 12 Mio. Euro ein Glasfasernetz für leistungsstarke Breitbandkommunikation aufgebaut. Im Zuge dieses Infrastrukturvorhabens wurden u. a. 137 Wirtschaftsunternehmen, über 1.000 Haushalte sowie zwölf Schulen direkt mit Glasfaserverbindungen erschlossen, was den Weg für moderne digitale Unterrichtsmethoden unabhängig vom Standort der Schule ebnet. Auch die vor den Toren der Stadt befindliche Talsperre Zeulenroda an der Weida wurde erfolgreich erschlossen. Die Investitionssumme kam zu gleichen Teilen aus Förderungen des Bundes und des Landes Thüringen.
Die Thüringer Netkom GmbH aus Erfurt hatte nach einer umfassenden Ausschreibungsphase den Projekt-Zuschlag erhalten, für das in Zeulenroda-Triebes 375 Kilometer Glasfaserleitungen neu verlegt wurden. Dafür waren 106 Kilometer Tiefbauarbeiten mit Grabenschachtungen erforderlich; 164 Kilometer Leerrohr wurden verlegt. Schwerpunkte der nun abgeschlossenen Glasfaser-Ausrollung sind neben dem Stadtgebiet Zeulenroda-Triebes (Dr.-Wilhelm-Külz-Siedlung, Karl-Liebknecht-Siedlung, Lichtensteinsiedlung, Siedlung Pausaer Straße, Märien) auch die Orte bzw. Ortsteile Förthen, Stel-zendorf, Grüna, Weißendorf, Niederböhmersdorf, Pöllwitz, Leitlitz sowie Weckersdorf.
Alle Glasfaseranschlüsse des Erschließungsvorhabens werden direkt bis in die Gebäude und Wohnhäuser gelegt. Alte Kupfer/DSL-Technik kam im Zuge dieses Erschließungsprojektes ausdrücklich nicht mehr zum Einsatz. Damit sind auch für Privatkunden Bandbreiten bis 1 Gigabit/s verfügbar.
Steckbrief
Förderprogramm: Weiße-Flecken-Förderprogramm
Ort: Stadt Zeulenroda-Triebes, Thüringen
Gesamtfinanzierung:11.272.961,00 €
Bundesförderung: 5.636.480,00 € (Bundesministerium für Digitales und Verkehr)
Landesförderung: 5.636.480,00 € (Thüringer Aufbaubank)Neue Anschlüsse: 1.047 Haushalte, 137 Unternehmen und 12 Schulen
Erschließung: rd. 106 Kilometer Tiefbau, rd. 165 Kilometer Leerrohre, rd. 375 Kilometer Glasfaser